White Mesa Mill: Ein strategisches Asset für die USA (!)

White Mesa Mill: Ein strategisches Asset für die USA (!)

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben in den letzten Wochen und Monaten deutlich gemacht, dass man strategische Rohstoffe (Uran, Seltenen Erden …) wieder im eigenen Land fördern möchte. COVID-19 und dessen Folgen haben dies nur noch weiter intensiviert.

Bei der Realisierung dieses ambitionierten Zieles ist das Uranbergbau-Unternehmen Energy Fuels von strategischer Bedeutung. Energy Fuels ist Betreiber und Eigentümer der letzten konventionellen Uranmühle der USA. Eine Mühle welche dank ihrer Vielseitigkeit überleben konnte und heute wieder im Rampenlicht erstrahl – man ist nicht länger ein Überbleibsel aus früherer Zeit, sondern ein wiederentdeckter Problemlöser:

  • Uran (Section 232)
  • Recycling von radioaktiven Erzen (Land Cleanup)
  • Vanadium
  • Seltenen Erden

Bevor wir uns mit den einzelnen Punkten und der strategischen Bedeutung für die USA beschäftigen, was ist überhaupt eine konventionelle Uranmühle?

Conventional Milling

Conventional Milling, so der offizielle Name, ist neben der In-situ-Rückgewinnung (ISR) eines von zwei Verfahren um Uran zu gewinnen.

Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Die In-situ-Rückgewinnung wird vor allem bei sehr tiefen Vorkommen mit einem niedrigen Urangehalt angewendet. Conventional Milling dagegen findet bei Vorkommen mit einem hohen Urangehalt Anwendung.

Conventional Milling läuft wie folgt ab: Uranhaltiges Erz wird in Tage- oder Untertagebau-Minen abgebaut und zur Mühle transportiert. An der Mühle angekommen, durchläuft das uranhaltige Erz einen chemischen Prozess, wo das Uran vom restlichen Erz getrennt wird.

Anschließend wird das extrahierte Uran getrocknet, in Fässer abgefüllt und abtransportiert. Die beim Bearbeitungsprozess anfallenden Tailings (feinkörnige Rückstände) werden in Dämmen mit abgetrennten Absatzbecken gelagert.

Uran

Im kürzlich veröffentlichen Section 232 Dokument hat die US-Regierung deutlich gemacht, dass man die heimische Uran-Industrie wiederbeleben möchte. Energy Fuels dürfte davon signifikant wenn nicht sogar am meisten profitieren, da man mit der White Mesa Mill ein strategisches Asset besitzt, welches für den konventionellen Uran-Bergbau lebensnotwendig ist.

Angekündigte Maßnahmen der US-Regierung (Section 232)
Section 232 (Quelle: Energy Fuels Presentation)

White Mesa Mill

Die strategische Lage und Größe (max. 8 Mio. Pfund pro Jahr) der White Mesa Mill erlauben es ihr nicht nur eigenes Erz, sondern auch Erz von anderen Uranminen (3rd party toll milling) zu verarbeiten – was folgende Vorteile mit sich bringt:

  • Wenn man keine eigene Mühle finanzieren und betreiben muss kann man schneller auf Marktbewegungen reagieren.
  • Die Baukosten einer Mine sinken rapide, wenn man auf die White Mesa Mill als Verarbeitungsplattform zugreifen kann.
  • Der Bau einer eigenen Mühle würde mehrere hundert Millionen USD kosten und mehrere Jahre dauern
  • Die White Mesa Mill kann durch “Toll Milling” (a) besser ausgelastet werden und (b) zusätzliche Erträge erwirtschaften

Fazit: Beide Seiten profitieren, wenn man die White Mesa Mill als zentrale Verarbeitungsplattform nutzt.

Lage der White Mesa Mill

Wie man an der folgenden Grafik erkennen kann, liegt die White Mesa Mill im Herzen der amerikanischen Uranbergbau-Industrie. Der schwarze Kreis verdeutlicht dies noch einmal: Die darin liegenden Lagerstätten können auf die White Mesa Mill als Verarbeitungplattform zugreifen.

Lage der White Mesa Mill
Die White Mesa Mill befindet sich im Herzen der amerikanischen Uranbergbau-Industrie (Quelle: https://www.usgs.gov/media/images/figure-uranium-resources-united-states)

Fazit: Wenn man die amerikanische Uran-Bergbauindustrie, wovon der konventionelle Abbau ein Teil ist, wiederbeleben möchte, ist man auf die White Mesa Mill als Verarbeitungsplattform angewiesen.

Recycling von radioaktiven Erzen (Land Cleanup)

Die White Mesa Mill ist nicht nur für den konventionellen Uranbergbau von strategischer Bedeutung, sondern auch für die fachgerechte Schließung (Land Cleanup) von ehemaligen Uranminen. In der Blütezeit des amerikanischen Uranbergbaus (1950-1970) wurden viele Minen nicht fachgerecht geschlossen und verschmutzen seit jeher die Umwelt.

Um dieses Problem zu beheben, hat die US-Regierung ein Fond mit einem Gesamtvolumen von 1.700 Mio. USD. eingerichtet. Damit will man ehemalige Uranminen fachgerecht schließen. Um eine Mine fachgerecht zu schließen, muss man das noch vorhanden radioaktive Erz, welches zur damaligen Zeit einen zu niedrigen Urangehalt aufwies um verarbeitet zu werden, abtragen und entsorgen (vereinfacht dargestellt).

Nun hat man folgendes Problem? Wie entsorgt man radioaktives Erz? Die Lösung für dieses Problem ist die White Mesa Mill. Die White Mesa Mill ist nämlich in der Lage minderwertiges Uranerz zu verarbeiten und daraus Yellow Cake gewinnen. Hierbei handelt es sich um ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Mühle.

Fachgerechte Schließung von ehemaligen Uranminen
Recycling von radioaktiven Erzen (Quelle: Energy Fuels Presentation)

Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits tut man der Umwelt etwas gutes, andererseits kann man aus dem ehemaligen Abfallmaterial noch nutzbares Uran gewinnen.

Energy Fuels verarbeitet das minderwertige Erz (Abfallmaterial) nicht umsonst: Man bekommt Geld, wenn man das Material nimmt + Geld wenn man das gewonnene Uran verkauft – man gewinnt somit gleich doppelt.

Fazit: Als letzte konventionelle Uranmühle der USA ist man für das Land Cleanup Programm der US-Regierung von strategischer Bedeutung.

Vanadium

Die White Mesa Mill kann nicht nur Uran, sondern auch noch 18 weitere Erze verarbeiten. Darunter auch Vanadium: Vanadium findet vor allem in der Stahlindustrie Anwendung, wo man es als Legierungselement beimengt. Dadurch kann man die mechanischen Eigenschaften des Stahls verbessern.

Vanadium ist einer von 35 kritischen Rohstoffen. Im Jahr 2018 gab die Trump-Regierung bekannt, dass man kritischen/strategische Rohstoffen wieder zurück ins eigene Land holen möchte um die Abhängigkeit von anderen Ländern, besonders China, zu mindern.

 “The expertise of the USGS is absolutely vital to reducing America’s vulnerability to disruptions in our supply of critical minerals,” – Dr. Tim Petty, Assistant Secretary of the Interior for Water and Science

Die White Mesa Mill kann auch Vanadium verarbeiten
Die White Mesa Mill ist die einzige konventionelle Mühle der USA, welche auch Vanadium verarbeiten kann (Quelle: Energy Fuels Presentation)

Fazit: Die White Mesa Mill ist nicht nur die letzte Uranmühle, sondern auch die letzte konventionelle Vanadiummühle der USA.

Seltenen Erden

Als ob Uran und Vanadium noch nicht genug wären, kann die White Mesa Mill auch noch Seltenen Erden verarbeiten. Angesichts der breiten Anwendungsgebiete und den Handelspannungen mit China sind Seltenen Erden für die USA von strategischer Bedeutung. Obwohl Seltenen Erden in nahezu jeder amerikanischen High-Tech-Branche Anwendung finden, produziert die USA kaum Seltenen Erden. Was das ganze noch verschlimmert: Der Erzrivale China kontrolliert beinahe 90% des Marktes (!)

Um dieses Problem zu beheben, hat die Trump-Regierung ein aggressives Unterstützungsprogramm angekündigt: Das Verteidigungsministerium soll auf der Käuferseite aktiv werden und den Bau von neuen Minen/Anlagen finanzieren.

Strategische Bedeutung von Seltenen Erden
Seltenen Erden sind von strategischer Bedeutung (Quelle: Energy Fuels Presentation)

Fazit: Die White Mesa Mill mischt nicht nur bei Uran und Vanadium ganz vorne mit, sondern auch bei Seltenen Erden. Seltenen Erden stehen bei der Agenda der US-Regierung ganz weit oben – man zieht sogar in Erwägung den Bau von Seltenen Erden Fabriken zu finanzieren. Die White Mesa Mill erscheint unter Berücksichtigung des letztgenannten Punkts (Finanzierung von Minen/Fabriken) besonders attraktiv, da man hier keine neue Mühle/Fabrik errichten muss, sondern bereits bestehende Infrastruktur nutzen kann (!)

Schlussfazit: White Mesa Mill

Die White Mesa Mill ist für die US-Regierung von strategischer Bedeutung: Man kann nicht nur Uran, sondern auch noch Vanadium und Seltenen Erden verarbeiten (!) Damit setzt man gleich bei drei kritischen Rohstoffen einen Haken.

Wenn man einen Schritt zurücktritt und die strategische Bedeutung der White Mesa Mill in die Entscheidung mit einfließen lässt, stehen die Chancen sehr gut, dass Energy Fuels der größte Profiteur von Section 232 sein wird. Kein anderes Uranbergbau-Unternehmen kann auch nur ansatzweise so einen hohen Mehrwert für die US-Regierung liefern wie Energy Fuels.

 

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